Der Klima.fit-Kurs an Volkshochschulen. Eine Analyse

„Die ethische Frage ist: Was hinterlassen wir unseren Kindern?“ Die Veränderungen des Klimas und die Frage, wie Menschen das Leben nachhaltig gestalten können, beschäftigen zweifelsohne viele Gemüter. Die Volkshochschulen bieten mit dem Kurs “Klima.fit” eine erste Möglichkeit, um regional tätig zu werden. In diesem Artikel analysiert Daniel Debudey, welchen Beitrag der Kurs der Volkshochschulen leisten kann.
Aus dem Inhalt
1 Einleitung
2 Die große Transformation
3 Die Volkshochschule
4 Der Klima.fit-Kurs
4.1 Allgemeine Projektbeschreibung
4.2 Entstehung des Projektes
4.3 Kursinhalte und Ziele für die Projektphase 5
4.4 Projektbeschreibung – Beispiel Ratingen
5 Fazit
Einleitung
„Die ethische Frage ist: Was hinterlassen wir unseren Kindern?“ (Terli, 2019). Dies fragte der Diplom Meteorologe, Redakteur und Moderator der ZDF-Wetterredeaktion im Januar 2019 im Rahmen eines Interviews mit der Stiftung Energie und Klimaschutz.
Vor dem Hintergrund der vielfältigen Diskussionen rund um die Themen Klimawandel, Nachhaltigkeit und Verantwortung jedes Einzelnen eine durchaus berechtigte Frage, die für den Verfasser dieser Arbeit ein Anstoß darstellte zu fragen, wie eine Veränderung der Gesellschaft und der bisherigen Systeme hin zu einer nachhaltigeren Welt gelingen kann.
Die vorliegende Fallstudie beschäftigt sich daher mit einer Analyse der klima.fit Kurse, welche seit 2016 an deutschen Volkshochschulen angeboten werden, und der Frage, wie diese zu einer Transformationsbildung beitragen können.
Im Kapitel 2 der Fallstudie wird der Begriff der „großen Transformation“ genauer betrachtet und welche Rolle Bildungsangebote bei der Bewältigung der Herausforderung einnehmen können. Hierbei werden die Begriffe der Transformationsbildung und der transformativen Bildung vorgestellt und definiert.
Kapitel 3 betrachtet die Volkshochschule als Institution in Deutschland, stellt diese vor und präsentiert die wesentlichen Aufgaben und Ziele.
Kapitel 4 beschäftigt sich dann intensiv mit dem klima.fit Kurs. Hierbei wird im ersten Schritt das Projekt im Allgemeinen beschrieben. Anschließend wird die Entstehung und Entwicklung des Projektes durchleuchtet und darauf aufbauend die aktuellen Kursinhalte und Ziele vorgestellt. Zum Abschluss wird am Beispiel des Kurses der VHS in Ratingen betrachtet, wie eine kommunale Umsetzung stattfinden kann. Hierfür wurde durch den Verfasser dieser Fallstudie ein schriftliches Interview mit einer Teilnehmerin durchgeführt.
Die Fallstudie schließt mit einer kritischen Würdigung des Kurses.
Fazit
Grundsätzlich erfüllt der klima.fit Kurs die Anforderungen an die Definition Transformationsbildung und transformative Bildung (siehe Kapitel 2).
Einerseits werden Informationen, Wissen und Fakten rund um den Klimawandel und seine Folgen erörtert und diskutiert. Dies stärkt das Verständnis für die Problematik und zeigt Handlungsoptionen auf (Stichwort: Transformationsbildung).
Anderseits werden auch persönliche Möglichkeiten und Maßnahmen dargelegt, beispielsweise durch die beschriebene klima.fit Challenge (siehe Kapitel 4.3). Dadurch können die Teilnehmer*innen, gemäß einer transformativen Bildung, erlernen, wie sie selbst zu einer Veränderung beitragen können.
Auch die Regionalität des Kurses ist positiv hervorzuheben. Durch den Bezug zum eigenen lokalen Umfeld können die Teilnehmer*innen Maßnahmen selbst betrachten, beurteilen und umsetzen. Die Befragung der Teilnehmerin des Kurses in Ratingen hat dies bestätigend dargelegt. Auch die Veröffentlichen Ergebnisse der Evaluation des Kurses unter den Teilnehmer*innen bestätigt dies. Die aktuellen Zahlen zeigen, dass 98 % der Teilnehmer*innen den Kurs als gut oder sehr gut bewerteten und bei 87 % der Teilnehmer*innen die Erwartungen erfüllt wurden (vgl. WWF Deutschland, 2022b).
Ein direkter Impact zeigt sich auch in den bereits erreichten CO2-Einsparungen durch Teilnehmer*innen des Kurses. Stand 16.07.2022 konnten bereits 187,39t CO2e eingespart werden. Diese verteilen sich auf die drei Kernfelder „Mobilität“, „Ernährung“ und „Energie“, wobei das größte Einsparpotenzial bei einem Wechsel vom Auto auf das Fahrrad anzufinden ist (Alfred-Wegener-Institut Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung (AWI), 2022b).
Nach Auffassung des Verfassers dieser Fallstudie bieten die klima.fit-Challenges eine tiefgreifende Möglichkeit, den interessierten und betroffenen Bürger*innen einen Zugang zu der Thematik zu vermitteln und ihnen entsprechende Handlungsmöglichkeiten aufzuzeigen.
Die Durchführung der klima.fit Kurse an den Volkshochschulen bietet dem Thema eine große und vielfältige Zielgruppe (siehe Ausführungen im Kapitel 3). Sofern die Gruppengrößen angemessen sind und ein reger Austausch entsteht, bieten die Kurse den Teilnehmer*innen die Möglichkeit, sich kritisch mit den Gegebenheiten auseinanderzusetzen und Lösungen für die Zukunft zu suchen.
Für die Zukunft könnte es, nach Auffassung des Verfassers, dennoch hilfreich sein, interaktive Online-Formate zu erstellen, damit sich interessierte Bürger*innen auch unabhängig von einem Besuch an der Volkshochschule damit auseinandersetzen können. Ein erster Schritt in die Richtung ist durch die Öffnung der klima.fit-Challenges, über den klima.fit Kurs hinaus, getan worden. Hier wären ein umfangreicherer Roll-Out und eine größere Kommunikation wünschenswert, da gerade diese interaktiven Formate für eine vielfältige Zielgruppe interessant sein könnten.

Daniel Debudey ist beruflich als Ausbilder für kaufmännische Ausbildungsberufe bei einem großen Technologiekonzern in Essen tätig. Vor seiner Tätigkeit als Ausbilder war er fünf Jahre im kaufmännischen Projektmanagement in Stuttgart tätig, wo er wertvolle Erfahrungen in der Industrie sammelte. Sein Ziel ist es, junge Menschen auf eine erfolgreiche Karriere im kaufmännischen Bereich vorzubereiten und ihnen die notwendigen Fähigkeiten zu vermitteln, um in der heutigen Arbeitswelt erfolgreich zu sein.
Daniel Debudey absolvierte sein Studium der Betriebswirtschaftslehre mit Schwerpunkt Industrie an der Dualen Hochschule Baden-Württemberg in Stuttgart von 2012 bis 2015. Seit 2022 setzt er seine eigene akademische Laufbahn fort und studiert im Master Bildung, Medien und Digitalisierung an der Hochschule Fresenius, Fachbereich onlineplus. Durch dieses Studium erhofft er sich, noch mehr Wissen und Fähigkeiten zu erlangen, um seinen Auszubildenden das bestmögliche Ausbildungserlebnis zu bieten.
Kontakt: daniel@debudey.de
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OpenEdition schlägt Ihnen vor, diesen Beitrag wie folgt zu zitieren:
Daniel Debudey (30. Oktober 2023). Der Klima.fit-Kurs an Volkshochschulen. Eine Analyse. Bildung - Mensch - Medien. Abgerufen am 15. Mai 2025 von https://doi.org/10.58079/m0nl